Sunday, 24. June 2012

Die Furcht vor dem Shitstorm


Eine anonyme Masse treibt die Politiker im Netz vor sich her. Das hat jüngst der Fall des internationalen Urheberrechtsabkommens Acta gezeigt. Dessen Scheitern ist Ausdruck eines „Governance by Shitstorm“. Demokratie sieht anders aus.

Ein Mittwoch im Februar, 14.30 Uhr. Anruf bei einem, der sich Netzpolitiker nennt. Wie lautet wohl die Position seiner Partei zu Acta, dem geplanten internationalen Abkommen zu Urheberrechten im Internet, dessen Abschluss kurz bevor steht? Die Antwort kommt zögerlich. „Wir sprechen off the record? Ehrlich gesagt: Keine Ahnung. Ich glaube wir haben noch keine.“

Die Position der Internet-Gemeinde zu Acta war zu diesem Zeitpunkt längst klar. In aller Welt bereiteten Hunderttausende Aktivisten in diesen Februartagen Demonstrationen vor, unterschrieben Online-Petitionen, leiteten einander Info-Videos von Youtube weiter und schickten über den Online-Dienst Twitter ihre kurzen Schmäh-Botschaften gegen das angeblich freiheitsfeindliche „#acta“ - das „Anti-Counterfeiting Trade Agreement“ zwischen der Europäischen Union, den Vereinigten Staaten und Japan.

faz.net

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