Sunday, 15. November 2009

Ich will Spaß - Humor in der deutschsprachigen Popmusik - podcast


Im August 1979 tauchte erstmals der Begriff "Neue Deutsche Welle" auf und mit ihm kam die Zeit der genialen Dilettanten. Und des Spaßes. Der Grazer Xao Seffcheque machte sich 1980 im Stück "Happy New Wave" zum Beispiel über die Musikindustrie lustig und die Band "Die Tödliche Doris" aus Berlin brachte mit dem Lied "7 Tödliche Unfälle im Haushalt" den makaberen Humor in den Pop.

Doch auch als die NDW ging, blieb der Spaß. 1986 mussten sich sogar die Gerichte damit beschäftigen, als die "Goldenen Zitronen" aus Hamburg ihre zweite Single raus brachten: "Am Tag als Thomas Anders starb". Die Anwälte des "Modern Talking"-Sängers versuchten vergeblich, die satirische Persiflage zu stoppen. Es zeigt sich schnell: In Sachen Klamauk und Parodien im Pop gibt es ein eindeutiges Nord-Süd- und Ost-West-Gefälle, was auch im deutschsprachigen Hip-Hop wieder sichtbar werden sollte. So ist der Mühlheimer Helge Schneider nicht nur einer der wenigen Humoristen im Land, die sowohl integer als auch massentauglich sind, sondern er ist auch einer der südlichsten Vertreter des Pop-Humors. Ein musikalischer Streifzug durch 30 Jahre Humor im deutschsprachigen Pop.

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