Wednesday, 18. May 2005

Raucher leben länger…


... zumindest in statistischen Monokulturen Wenn es um Statistiken geht, ist der Spruch: "Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe" meist nicht weit. Es stammt nicht von Winston Churchill, sondern wurde ihm vom deutschen Propagandaminister Joseph Goebbels in den Mund gelegt, um die statistisch belegten Erfolge Englands herunterzuspielen (vgl [extern] Zahlen lügen nicht, sie verführen). Dem Gegner vorzuwerfen, dass er mit manipulierten Statistiken operiert, um dann seinerseits die "richtigen" Zahlen auf den Tisch zulegen, gehört zu den Standards im politischen Geschäft. Aber nicht nur dort spielen auf Zahlenwerken aufgebaute "Wahrheiten" eine große Rolle, wie etwa Gerd Gigerenzer in seinem Buch "Das Einmaleins der Skepsis - Über den richtigen Umgang mit Zahlen und Risiken" (2002) vor allem an Beispielen aus der Medizin (Mammografie, AIDS_-Tests, genetischer Fingerabdruck) gezeigt hat. Selbst scheinbar absolute Wahrheiten beruhen hier auf Zahlenblindheit und falscher Risiko-Einschätzung. Kein Wunder eigentlich, wenn laut einer Umfrage (Emnid 1998) etwa ein Drittel aller Deutschen auf die Frage, wieviel "40 Prozent" sind ( a: ein Viertel, b: 4 von 10, c: jeder Vierzigste) die falsche Antwort gaben.


telepolis

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